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Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling

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Schlagwort-Archiv: Controlling

Kostenrechnung (7)

22 Dienstag Aug 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, Formelzuteilungsbasen, Kostenrechnung, Kostenstellenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Im vorherigen Beitrag wurden die auf Hilfskostenstellen gesammelten Kosten basierend auf den auf anderen Kostenarten gebuchten Beträgen umgelegt.

Innerhalb dieses Beitrags erweitern wir die zuvor verwendete Umlagetechnik in der Art und Weise, dass die Umlagen auf zuvor über Formeln errechnete Umlagenbasen durchgeführt werden.

Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit werden hierfür die Finanzdaten aus dem vorherigen Beitrag verwendet. Der nächste Screenshot zeigt diese Daten zusammen mit den gewählten Umlagenbasen auf.

Für die Definition der formelbasierten Umlage ist in einem ersten Schritt (1) die Auswahl der zu verwendenden Umlagenbasiswerte erforderlich. Im Beispielfall wurden hierfür der Einfachheit halber die verschiedenen Kostenarten ausgewählt.

Im zweiten Schritt (2) wurde schließlich eine entsprechende Formel erstellt, welche hier vereinfachend die ausgewählten Kostenarten aufaddiert.

 Aktuell stehen die folgenden mathematischen Operatoren für die Erstellung formelbasierter Umlagenbasen zur Verfügung.

Die derart eingerichtete Formel wird schließlich im nächsten Einrichtungsschritt als Allokationsbasis für die Umlage der Hilfskostenstellen Nr. 110-130 verwendet.

Nach der Verarbeitung der Umlagen im Kostenrechnungssachkonto ergeben sich die nachfolgend dargestellten Umlagen- und Kostenwerte.

Den oben dargestellten Bildschirmausdrucken kann man entnehmen, dass die Kosten der Hilfskostenstellen Nr. 110-130 vollständig umgelegt wurden. Im Gegensatz zu den im vorherigen Beitrag dargestellten Ergebnissen wurden nun allerdings zusätzliche Umlagen auch innerhalb der Hilfskostenstellen durchgeführt.

Betrachtet man sich beispielsweise die Hilfskostenstelle Nr. 110, so erkennt man, dass von dieser Kostenstelle ausgehend nicht nur deren primäre Kosten ($32000), sondern auch die von den anderen Hilfskostenstellen empfangenen Kosten auf die Hauptkostenstellen. Nr. 210-250 verteilt wurden.

Derartige Umlagen erfordern ein iteratives Umlageverfahren, welches die Umlagen der auf den Hilfskostenstellen aufgelaufenen Kosten solange weiter umlegt bis keine Kosten mehr auf den Hilfskostenstellen verbleiben.

 In einem der vorherigen Beiträge zum neuen Kostenrechnungsmodul wurde erwähnt, dass Kostenumlagen auch über die im Hauptbuch verfügbare Allokationsfunktion realisiert werden können. Bei den dort verfügbaren Umlagen handelt es sich allerdings um solche, die keine mehrfachen iterativen Umlagen erlauben. Aufgrund dessen empfiehlt sich im Falle komplizierter Umlagestrukturen der Einsatz des neuen Kostenrechnungsmoduls.

Wie im vorherigen Beitrag auch, fasst der nächste Screenshot die durchgeführten Umlagen zur besseren Nachverfolgbarkeit zusammen.

Im nächsten Beitrag betrachten wir eine weitere Umlagentechnik, welche von statistischen Umlagengrößen Gebrauch macht. Bis dahin.

Kostenrechnung (6)

13 Sonntag Aug 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, Kostenrechnung, Kostenstellenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Dieser und die folgenden Beiträge analysieren die Funktionen des neuen Kostenrechnungsmoduls in Bezug auf den zweiten Grundpfeiler eines klassischen Kostenrechnungsmoduls; der Kostenstellenrechnung.

Wie zu Eingang dieser Beitragsserie zum neuen Kostenrechnungsmodul erwähnt beantwortet die Kostenstellenrechnung die Frage, wo Kosten entstanden sind. Dementsprechend ordnet die Kostenstellenrechnung die entstandenen Kosten ihrem Ursprung bzw. ihrem ‚Verursacher‘ zu. Der nächste Screenshot stellt dies beispielhaft dar, indem in der ersten Spalte die auf verschiedenen Sachkonten erfassten Kosten und in den folgenden Spalten die kostenverursachenden Kostenstellen aufgeführt sind.

Im gewählten Beispiel erfüllen die ersten drei Kostenstellen (Nr. 110-130) lediglich Hilfs- bzw. Unterstützungsleistungen für die anderen Hauptkostenstellen (Nr. 210-250). Aufgrund dessen sollen die in diesen Hilfskostenstellen aufgelaufenen Kosten auf die anderen Hauptkostenstellen verteilt, d.h. umgelegt werden.

Innerhalb dieses Beitrags wird dargestellt wie eine derartige Umlage basierend auf ausgewählten Kostenartenbuchungen erfolgen kann. Die folgenden Beiträge erweitern und verfeinern die hier dargestellte Umlagetechnik und stellen die im Standard von D365 verfügbaren Umlagetechniken im Detail dar.

Bevor Kostenumlagen eingerichtet werden können sind im ersten Schritt die Kostenarten (D365-Begriff: ‚Kostenelemente‘ bzw. ‚cost elements‘) einzurichten. Die Einrichtung der sog. primären (‘primary’) Kostenarten erfolgt hierbei wie in den vorherigen Beiträgen aufgezeigt, durch einen Übertrag der entsprechenden Finanzbuchhaltungskonten in die Kostenrechnung. Die sekundären (‚secondary‘) Kostenarten wurden im Beispiel manuell im Kostenrechnungsmodul eingerichtet.

Nachdem die Kostenarten eingerichtet wurden, können im zweiten Schritt die Kostenobjekte – hier Kostenstellen – eingerichtet werden. Auch die Kostenstellen werden im gewählten Beispiel aus den Finanzmodulen übertragen, wie dies im nächsten Screenshot dargestellt ist.

Sobald die Kostenarten und Kostenstellen eingerichtet wurden, können die entsprechenden Kostenarten- und Kostenstellen-Hierarchien eingerichtet werden. Die folgenden Bildschirmdrucke zeigen dies beispielhaft auf.

Der nächste Einrichtungsschritt bezieht sich auf die Einrichtung der durchzuführenden Umlagen, die in der sog. Kostenzuteilungsrichtlinienmaske (Engl. ‚cost accounting policy form‘) vorgenommen wird.

Im obenstehenden Beispiel wurde definiert, dass die Kosten der Hilfskostenstelle Nr. 110 basierend auf den mit der Kostenart 851000 gebuchten Beträgen umgelegt werden. In gleicher Weise wurde festgelegt, dass die Kosten der anderen Hilfskostenstellen (Nr. 120 und 130) basierend auf den auf mit der Kostenart 852000 gebuchten Beträgen umgelegt werden.

Mit dem sog. spring release wurden im Juli 2017 eine Vielzahl an neuen vordefinierten Dimensionselement-Zuteilungsbasen (Engl. Predefined dimension member allocation bases) bereitgestellt. Der folgende Screenshot stellt einen beispielhaften Ausschnitt dieser Umlagenbasisgrößen dar, welche Kostenarten/-element, Sachkonten und statistische Elemente umfassen.

Um Kostenumlagen besser nachverfolgen zu können empfiehlt es sich sog. Kostenaufschlüsselungsrichtlinien (Engl. Cost rollup policies) einzurichten. Diese Richtlinien erlauben eine detaillierte Zuordnung von Kostenstellen-Kostenarten-Kombinationen zu den zugehörigen Sekundärkostenelementen, welche für die Erfassung der entsprechenden Umlagen verwendet werden.

Kostenzuteilungs- und Kostenaufschlüsselungsrichtlinien legen selbst keine Kosten um, sondern bedürfen der Zuordnung zu einem Kostenrechnungssachkonto (Engl. cost accounting ledger), welches die Umlagen verarbeitet. Aus diesem Grund wir die Einrichtung des Kostenrechnungssachkontos, als nächstem erforderlichen Einrichtungsschritt, nachfolgend betrachtet.

Die Zuordnung der erwähnten Richtlinien zu einem Rechnungssachkonto erfolgt über die sog. policy assignment Felder, die in den weiter oben dargestellten Screenshots über die eingefügten Pfeile aufgezeigt werden.

Ähnlich wie dies bereits in den vorherigen Beiträgen zum Kostenrechnungsmodul aufgezeigt wurde, erfordert die Einrichtung eines Kostenrechnungssachkontos, die Zuordnung einer Kostenelementdimension, einer standardmäßigen Kostenelementdimensionshierarchie und einer Kontrolleinheit (Engl. Control unit), wie dies in den folgenden Screenshots beispielhaft dargestellt ist.

Nachdem das Kostenrechnungssachkonto eingerichtet und die Daten aus den Finanzmodulen übertragen wurden – siehe hierzu auch insbes. die vorherigen Beiträge – können schließlich die Umlagen über den Gemeinkostenberechnungsbutton (Engl. overhead calculation) verarbeitet werden.

Um schließlich die verarbeiteten Umlagen analysieren zu können ist abschließend die Einrichtung eines Kostenrechnungsarbeitsbereichs notwendig.

Da auch die Einrichtung eines Kostenrechnungsarbeitsbereichs wie in den vorherigen Beiträgen dargestellt erfolgt, kann an dieser Stelle auf die zuvor gemachten Ausführungen verwiesen werden. Der einzig wesentliche Unterschied besteht an dieser Stelle in der Auswahl eines sog. Berechnungssatzes. Diese Auswahl ist im vorstehenden Screenshot über den eingefügten Pfeil hervorgehoben.

Mit Abschluss dieses letzten Einrichtungsschrittes können schließlich die verarbeiteten Umlagen und Kosten analysiert werden. Die folgenden Bildschirmausdrucke dokumentieren die verarbeiteten Beispieldaten.

Zur besseren Nachverfolgbarkeit wurden die entsprechenden Daten in der folgenden Excel Übersicht zusammengefasst dargestellt.

Im nächsten Beitrag betrachten wir eine Umlagetechnik, welche die Kosten der Hilfskostenstellen basierend auf über Formeln berechneten Umlagengrößen verteilt. Bis dahin.

Kostenrechnung (5)

05 Samstag Aug 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, Konsolidierte Analyse, Kostenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Innerhalb dieses vorläufig letzten Beitrags zur Kostenartenrechnung sollen abschließend zwei Themen betrachtet werden auf die man des Öfteren im Rahmen von Systemeinführungen stößt.

 

Teil 1: Korrekturen
Manchmal ist es erforderlich Korrekturen an den in die Kostenrechnung (KORE) übertragenen Daten vorzunehmen. Gehen wir nachfolgend einmal beispielhaft davon aus, dass $150 Taxikosten fehlerhaft auf Kostenstelle 400 gebucht wurden, obwohl diese eigentlich auf die Kostenstelle 500 hätten gebucht werden müssen.

Im alten Kostenrechnungsmodul konnten Kostenrechner diesen Fehler einfach und unmittelbar über ein KORE-Buchungsjournal korrigieren, welches keinerlei Auswirkung auf die Finanzbuchhaltung (FIBU) hatte. Das neue Kostenrechnungsmodul beinhaltet keine Buchungsjournale mehr, erlaubt allerdings den Import von Korrekturpositionen über data entities. Da es beim reinen Import von Korrekturtransaktionen in das neue Kostenrechnungsmodul allerdings zu Abweichungen zwischen den Finanzmodulen und der Kostenrechnung kommt, empfiehlt es sich Korrekturen unmittelbar über die Finanzmodule durchzuführen.

 

Teil 2: Konsolidierte Betrachtung von Daten aus verschiedenen Unternehmen
Das alte Kostenrechnungsmodul war auf ein Unternehmen begrenzt und konnte ausschließlich Daten aus einem Unternehmen verarbeiten. Diese Limitierung besteht im neuen Kostenrechnungsmodul nicht mehr und Kostenrechner haben nunmehr die Möglichkeit sowohl Daten aus anderen D365 Unternehmen, als auch aus nicht in D365 geführten Unternehmen zu analysieren.

Im Folgenden soll im Rahmen eines stark vereinfachten Beispiels aufgezeigt werden, wie Daten aus zwei D365 Unternehmen (DEMF & USMF) zusammenfassend analysiert werden können. Die beiden Unternehmen wurden hierfür jeweils mit ihrem eigenen Kontenplan und ihrer eigenen Währung (EUR bzw. USD) eingerichtet und sollen in USD analysiert werden. Die folgende Übersicht stellt die nachfolgend verwendeten Beispieldaten zusammen.

Um die Daten aus beiden Unternehmen gemeinsam analysieren zu können, wurden die folgenden drei Kostenelementdimensionen eingerichtet:

  • Die erste (CA_CostElements) wurde bereits in den vorherigen Beiträgen verwendet und beinhaltet die Sachkonten bzw. Kostenarten aus dem Unternehmen USMF,
  • Die zweite (CA_CostElements2) wurde ebenfalls in den vorherigen Beiträgen verwendet und beinhaltet die über das Excel Template importieren Kostenarten,
  • Die dritte (CA_CostElementsDEMF) beinhaltet schließlich die Sachkonten bzw. Kostenarten aus dem Unternehmen DEMF.

Da die zweite Kostenelmentdimension (CA_CostElements2) für die zusammenfassende Analyse der Daten aus beiden Unternehmen verwendet wird, müssten die Kostenarten aus DEMF und USMF entsprechend auf die Kostenelementdimension CA_CostElements2 zugeordnet werden. Der nächste Screenshot stellt dies exemplarisch für die Kostenelemente des Unternehmens DEMF dar.

Nachdem die Kostenarten der verschiedenen Unternehmen zugeordnet wurden, ist eine Dimensionshierarchie einzurichten, da diese für die konsolidierte Analyse der Daten im cost accounting ledger benötigt wird.

Der cost accounting ledger referenziert dann auf diese Kostenelement-Dimensionshierarchie und die Kontrolleinheiten.

 Da die Verknüpfung zwischen den Kontrolleinheiten und dem cost accounting ledger bereits in den vorherigen Beiträgen aufgezeigt wurde, wird aus Platzgründen an dieser Stelle darauf verzichtet.

 

Nach der grundlegenden Einrichtung des cost accounting ledgers ist der Datenanbieter zu konfigurieren, um die Finanzdaten in das Kostenrechnungsmodul übertragen zu bekommen. Da im gewählten Beispielfall Finanzdaten aus verschiedenen Unternehmen zu übertragen sind, sind dementsprechend auch zwei Datenanbieter einzurichten.

Sobald auch diese Einstellungen vorgenommen wurden, können die Daten aus der FIBU in die KORE übertragen werden. Ist auch dies erfolgt, so ist im letzten Schritt der cost controlling workspace einzurichten.

Wird dieser schließlich aufgerufen, so können die konsoliderten Daten aus den beiden Unternehmen betrachtet werden.

 Im Beispiel wurde ein Wechselkurs von 1 EUR = 2 USD verwendet, um die EUR-Werte aus dem Unternehmen DEMF in USD-Werte umzurechnen, die für die konsolidierte Analyse der Daten verwendet werden.

 

Dieser Beitrag beendet (vorläufig) die Reihe zur Kostenartenrechnung im neuen KORE-Modul, welches ebenso wie das alte KORE-Modul eine Aufteilung der Kosten gemäß ihrem Verhalten (fixe vs. Variable Kosten), gemäß der Art der verbrauchten Produktionsfaktoren (Personal-, Material, … -kosten) und nach der Herkunft der Kostengüter (Primär- vs. Sekundärkosten) erlaubt.

Im Vergleich zum alten KORE-Modul stellt das neue KORE-Modul Nutzern umfangreichere Möglichkeiten der Datenanalyse und Datenintegration zur Verfügung (konsolidierte Betrachtung von Daten aus verschiedenen Unternehmen & Integration von Buchungsebenen). Diese neuen Möglichkeiten kommen allerdings zum Preis einer vergleichsweise höheren Komplexität bei der Einrichtung des KORE-Moduls.

In den folgenden Beiträgen wird der zweite Grundpfeiler eines klassischen KORE-Systems – die Kostenstellenrechnung – näher betrachtet. Bis dahin.

Kostenrechnung (4)

01 Dienstag Aug 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, fixe & variable Kosten, Kostenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Dieser Beitrag baut auf dem vorherigen auf und zeigt auf, wie eine Aufteilung der Gesamtkosten in fixe und variable Bestandteile erfolgen kann. Für diese Aufteilung ist es erforderlich eine Kostenverhaltensrichtlinie einzurichten.

Im Rahmen der Einrichtung der Kostenverhaltensrichtlinie kann für unterschiedliche Kombinationen aus Kostenelementen und Kostenobjekten der jeweilige fixe und variable Kostenanteil definiert werden. Beispiel:

Nachdem die fixen und variable Bestandteile für die verschiedenen Kostenelemente-Kostenobjekt Kombinationen festgelegt wurden, muss die Kostenverhaltensrichtlinie einer bestimmten Kostensteuerungseinheit eines bestimmten cost accounting ledgers zugeordnet werden. Dies ist im folgenden Screenshot dargestellt.

Anschließend kann über den cost accounting ledger eine Gemeinkostenberechnung gestartet werden, welche die Aufteilung der Kosten vornimmt.

Um neben den Gesamtkosten auch die fixen und variable Kostenbestandteile im cost controlling workspace dargestellt zu bekommen ist schließlich die folgende Zuweisung der durchgeführten Gemeinkostenberechnung im Kostensteuerungs-Arbeitsbereich erforderlich.

Im Ergebnis stellen sich die derart aufbereiteten Daten nun wie folgt im cost controlling workspace…

… und in der Detailmaske dar.

Kostenrechnung (3)

24 Montag Jul 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, Kostenartenrechnung, Kostenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Nachdem im vorherigen Beitrag die Klassifizierung der Kostenarten in primäre und sekundäre Kostenarten aufgezeigt wurde, sollen die entsprechenden Daten nun erstmals dargestellt werden. Für diese Darstellung ist die Einrichtung eines sog. cost accounting ledgers (deutsche Begriff ‚Kostenrechnungssachkonten‘) erforderlich. Siehe hierzu auch den folgenden Screenshot.

Im Rahmen der Einrichtung dieses cost accounting ledgers ist es zunächst notwendig eine Kostenartendimensionshierarchie festzulegen, welche die unterschiedlichen Kostenarten entsprechend strukturiert. Ein Beispiel hierfür ist im folgenden Screenshot dargestellt.

Neben der Kostenartendimensionshierarchie sind darüber hinaus die Kostensteuerungseinheiten festzulegen, die definieren, was im Detail analysiert werden soll (z.B. Kostenstellen, Abteilungen, usw.).

 An dieser Stelle besteht die Möglichkeit eine Vielzahl von Kostensteuerungseinheiten parallel festzulegen.

Nachdem die Kostenelemente (Kostenarten) und Kontrolleinheiten definiert wurden, können die Daten aus dem Hauptbuch in die Kostenrechnung übertragen werden. Um dies zu realisieren ist die Datenquelle bzw. der Datenanbieter zu konfigurieren, wie dies nachfolgend dargestellt ist.

 Das neue Kostenrechnungsmodul erlaubt die Verarbeitung und Analyse von Daten aus unterschiedlichen Buchungsebenen, was in dieser Form im alten Kostenrechnungsmodul nicht möglich war.

Nachdem die Datenquelle bzw. der Datenanbieter konfiguriert ist, können die Hauptbuchdaten in die Kostenrechnung über eine entsprechende Quelldatenverarbeitung übernommen werden.

Das Ergebnis dieser Datenübertragung kann schließlich über eine Abfrage der Kostenrechnungsjournaleinträge eingesehen werden. Siehe hierzu auch den folgenden Screenshot.

Um die derart übertragenen Daten schließlich zu visualisieren ist ein sog. cost controlling workspace (deutscher Begriff: ‚Kostensteuerungs-Arbeitsbereich‘) einzurichten, welcher (1) die Kostensteuerungseinheit, (2) die Kostenelement-Dimensionshierachie und (3) die Kostenobjekt-Dimensionshierarchie miteinander verknüpft.

Sobald der cost controlling workspace derart eingerichtet wurde können die entsprechenden Daten der Kostenobjekte im cost controlling workspace betrachtet werden. Im nachfolgend dargestellten Beispiel für das Kostenobjekt ‚Kostenstelle 500 Sales‘.

 Bitte beachten sie, dass bei dieser Darstellung aktuell nicht zwischen Kosten und Erlösen unterschieden wird, sondern die unterschiedlichen Werte stattdessen einfach aufsummiert werden. Der cost controlling workspace eignet sich daher nicht für eine gleichzeitig Kosten- und Erlösbetrachtung. Darüber hinaus ist zu beachten, dass es im cost controlling workspace nur möglich ist einzelne Kostenobjekte, wie z.B. Kostenstellen zu betrachten. Ein spaltenweiser Vergleich verschiedener Kostenobjekte wie im vorherigen Beitrag dargestellt, ist im D365 web client nicht möglich. Dies liegt darin begründet, dass dieser workspace primär für die Analyse durch einzelne Kostenobjektverantwortliche konzipiert wurde und über ein Berechtigungskonzept gesteuert wird. Aufgrund dessen ist es für einen spaltenweisen Vergleich verschiedener Kostenobjekte erforderlich Power-BI-Instrumente einzusetzen.

 Details der im cost controlling workspace dargestellten Daten können über den Auswahlbutton ‘Details anzeigen‘ betrachtet werden und zwar auch dann, wenn unterschiedliche Sachkonten in einer Kostenart zusammengefasst wurden. Der folgende Screenshot zeigt dies beispielhaft für die Kostenart ‚travel costs‘ auf.

Im nächsten Beitrag betrachten wir, wie eine Aufteilung der Gesamtkosten in fixe und variable Anteile erfolgen kann.

Kostenrechnung (2)

17 Montag Jul 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, Kostenartenrechnung, Kostenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Innerhalb dieses zweiten Beitrags zur Kostenrechnung soll zunächst die Kostenartenrechnung näher betrachtet werden. Diese Betrachtung wird auf Basis der folgenden Daten durchgeführt, die der Einfachheit halber über ein Hauptbuchjournal unter Verwendung der aufgeführten Sachkonten und Kostenstellen eingebucht wurden.

Um die Kosten entsprechend gegliedert zu bekommen ist es erforderlich in einem ersten Schritt eine sog. Kostenelementedimension einzurichten, welche die verschiedenen Kostenarten aus dem Kontenplan in der Finanzbuchhaltung (FIBU) übernimmt.

Hierfür ist es erforderlich eine Verknüpfung zu einem bestehenden Kontenplan herzustellen. Darüber hinaus sind die Konten zu spezifizieren, die in die Kostenrechnung zu übernehmen sind. Diese Spezifikation kann entweder anhand des Hauptkontotyps oder basierend auf der Angabe von Kontonummer erfolgen, wie dies im folgenden Screenshot dargestellt ist.

Sobald der Datenkonnektor für die Kostenarten eingerichtet ist, können diese über die Auswahl ‘Dimensionsmitglieder importieren‘ in das Kostenrechnungsmodul übernommen werden. Nach erfolgreicher Durchführung des Imports können die verschiedenen Kostenarten schließlich über die Maske ‚Dimensionsmitglieder anzeigen‘ betrachtet werden.

 Im neuen Kostenrechnungsmodul können sowohl Bilanz- als auch GuV-Konten als Kostenarten definiert werden. Dies war im ‚alten‘ Kostenrechnungsmodul nur über eine Anpassung möglich.

 Für den Fall dass zu viele oder falsche Kostenarten importiert wurden erscheint es am einfachsten die Kostenelementdimension zu löschen und neu zu erstellen, da nachfolgende Importe bereits übernommene Kostenarten nicht entfernen.

Nachdem schließlich die Kostenarten aus dem FIBU-Kontenplan in die Kostenrechnung (KORE) als sog. Primäre Kostenarten übernommen wurden, können weitere sekundäre Kostenarten unmittelbar in der gleichen Maske (manuell) hinzugefügt werden.

 Sekundäre Kostenarten werden für Umlagen und Gemeinkostensatzberechnungen benötigt. Details hierzu werden in späteren Beiträgen aufgezeigt.

Eine genaue Betrachtung der Kostenarten im obenstehenden Screenshot zeigt auf, dass zwischen den Kostenarten der KORE und den Sachkonten der FIBU eine 1:1 Beziehung besteht. Für den Fall dass eine solche 1:1 Beziehung nicht erwünscht ist, kann wie folgt vorgegangen werden, um bspw. die reisebezogenen Kostenarten 6401 bis 6405 in einer Kostenart zusammenzufassen.

Schritt 1: Export der Datenentität ‘imported cost element dimension’

Schritt 2: Aufbereitung der benötigten Kostenarten im exportierten Excel-Template

Schritt 3: Import der im Excel-Template aufbereiteten Kostenarten

Schritt 4: Einrichtung einer neuen Kostenelementdimension
Hierbei ist es wichtig, das der Datenkonnektor der Kostenelementdimension auf die importierten Kostenarten verweist, wie dies im folgenden Screenshot dargestellt ist.

Schritt 5: Konfiguration des Dimensionselementanbieters

 Beim Dimensionselementanbieters handelt es sich um den über das Excel-Template importierten sog. SourceIdentifier. Siehe hierzu auch Schritt 2 weiter oben.

Schritt 6: Import dem Kostenelement-Dimensionsmitglieder
Das Ergebnis dieses Imports kann über die Auswahl ‘Dimensionsmitglieder anzeigen‘ betrachtet werden.

Schritt 7: Dimensionszuordnung durchführen
Die zuvor übernommenen Sachkonten bzw. Kostenarten sind nun den importierten Kostenarten zuzuordnen, wie dies beispielhaft im folgenden Screenshot dargestellt ist.

 Die Möglichkeit verschiedene Kostenelementdimensionen einander zuordnen zu können und hierüber firmenübergreifende Auswertungen zu realisieren bestand im alten Kostenrechnungsmodul nicht. Die nächste Grafik veranschaulicht dies nochmals für drei Firmen (US, FR & DE), die alle ihren eigenen Kontenplan (COA) haben und gemeinsam im Kostenrechnungsmodul eingebunden werden können.

Kostenrechnung (1)

14 Freitag Jul 2017

Posted by Ludwig Reinhard in Kostenrechnung

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Controlling, Kostenrechnung, Neues Kostenrechnungsmodul

Vor kurzem wurde ein neues Kostenrechnungsmodul für Dynamics 365 for Finance & Operations Enterprise Edition (nachfolgend kurz D365) bereitgestellt. Auch frühere Dynamics AX Versionen beinhalten ein Kostenrechnungsmodul, welches allerdings nichts mit dem vollständig neu entwickelten Kostenrechnungsmodul gemein hat.

Bevor wir die einzelnen Modulfunktionen näher beleuchten, lassen sie uns zunächst einen Blick auf die Kostenrechnungstheorie werfen, um die verschiedenen neuen Modulfunktionen dagegen abprüfen zu können.

Sucht man nach dem Begriff ‚Kostenrechnung‘, so erhält man i.d.R. sehr schnell eine Vielzahl ähnlicher Begriffsdefinitionen. Anstatt diese hier wiederzugeben, soll stattdessen auf die wesentlichen Elemente eines klassischen Kostenrechnungssystems eingegangen werden. In diesem Zusammenhang können die folgenden drei Grundpfeiler eines klassischen Kostenrechnungssystems aufgeführt werden.

 

Kostenartenrechnung
Die Kostenartenrechnung befasst sich mit der Fragestellung welche Kosten in welcher Höhe angefallen sind. Dementsprechend gliedert die Kostenartenrechnung die Kosten nach verschiedenen Gesichtspunkten, wie z.B. nach der Art der verbrauchten Produktionsfaktoren (Personal-, Material-, …-Kosten), nach der Herkunft der Kostengüter (Primärkosten, Sekundärkosten), nach der Zurechenbarkeit (Einzelkosten, Gemeinkosten), nach dem Verhalten bei Beschäftigungsschwankungen (fixe vs. variable Kosten), usw.

Kostenstellenrechnung
Die Kostenstellenrechnung bildet den zweiten Grundpfeiler eines klassischen Kostenrechnungssystems und befasst sich mit der Frage, wo Kosten entstanden sind. Die Beantwortung dieser Frage dient zum einen der Steuerung und Kontrolle der verschiedenen Kostenstellen. Zum anderen dient sie der Ermittlung von Kosten-, Zuschlags- und Verrechnungssätzen, die im Rahmen der Kostenträgerrechnung benötigt werden.

Kostenträgerrechnung
Die Kostenträgerrechnung bildet den dritten und letzten Grundpfeiler eines klassischen Kostenrechnungssystems und beantwortet die Frage wofür welche Kosten in welcher Höhe angefallen sind. Sie wird i.d.R. in eine Kostenträgerstück- und Kostenträgerzeit-Rechnung unterteilt und baut auf den anderen beiden Grundpfeilern auf.

 

Die folgende Übersicht stellt beispielhaft und stark vereinfacht die verschiedenen Elemente eines klassischen Kostenrechnungssystems dar und zeigt dessen Verbindung zur Finanzbuchhaltung auf.

 

 Häufig werden die Finanzbuchhaltung und die Kostenrechnung auch als externes und internes Rechnungswesen bzw. externer und interner Rechnungskreis bezeichnet.

 

Betrachtet man sich die obenstehende Übersicht, so kann man leicht erkennen, dass zahlreiche Kostenrechnungselemente bereits in anderen D365 Modulen enthalten sind. Kostenverteilungen und Umlagen können bspw. auch über Zuweisungsbedingungen im Hauptbuch realisiert werden und Stückkosten können über den sog. Nachkalkulationsbogen und Nachkalkulationsversionen ermittelt werden. Die Nutzung von Finanzdimensionen und Sachkontozuweisungsregeln erlaubt darüber hinaus die de facto Abbildung einer Deckungsbeitragsrechnung.

Vor dem Hintergrund dieser bereits verfügbaren Funktionen stellt sich die Frage nach dem Mehrwert des neuen Kostenrechnungsmoduls. Dieser wird in den folgenden Beiträgen anhand eines Vergleichs mit den bereits verfügbaren Standardfunktionen dargestellt.

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