• Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Englisch

Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling

Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling

Monatsarchiv: November 2016

Intercompany Kostenumlagen & -verteilungen auf Projekte (3)

19 Samstag Nov 2016

Posted by Ludwig Reinhard in Projekt

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Gemeinkosten, indirekte Kosten, Intercompany, Projektkostenumlagen

Beispiel 3: Auf Ebene von Tochtergesellschaften realisierte Erlöse werden teilweise an die Unternehmenszentrale weiterverteilt

Teil A: Ausgangssituation
Das den nachfolgenden Ausführungen zugrundeliegende Szenario bezieht sich auf die Entwicklung und regelmäßige Wartung eines Softwareprodukts durch ein Entwicklungsteam aus der Unternehmenszentrale (USSI).
Hierbei wird davon ausgegangen, dass die ursprüngliche Softwareentwicklung bereits vor einiger Zeit abgeschlossen wurde und alle mit der Entwicklung zusammenhängenden Kosten auf einem eigenen Entwicklungsprojekt U1 erfasst wurden. Nach Abschluss der Produktentwicklung wurde dieses Projekt für weitere Buchungen geschlossen und stattdessen ein eigenes, neues „Maintenance & Support“-Projekt U2 angelegt, auf dem alle im Nachgang anfallenden Kosten erfasst werden.
Um nun das interne Entwicklungsteam/-projekt nicht lediglich als Cost-Center, sondern als eigenes Profit-Center zu führen, wurde von der Unternehmensleitung beschlossen, dass die Tochtergesellschaften, welche das Softwareprodukt verkaufen einen Obolus in Form einer Lizenzgebühr an die Unternehmenszentrale abzuführen haben. Alle zugehörigen Verträge wurden abgeschlossen, um basierend hierauf die für die Abbildung dieses Szenarios erforderlichen Einrichtungen in Dynamics AX realisieren zu können.
Bevor wir uns die einzelnen Einrichtungs- und Prozessschritte im Detail betrachten, lassen sie uns zunächst den Prozess-/Geldfluss, sowie die an diesem Prozess beteiligten Gesellschaften im folgenden Schaubild betrachten.
DE_132_0005

 

Teil B: Systemeinrichtung

Setup B.1: Intercompany Dummy Lieferantenkonten FRSI & GBSI
Ähnlich zu den Einstellungen, die im vorherigen Beitrag aufgezeigt wurden, ist auch an dieser Stelle zunächst die Einrichtung von Dummy Lieferantenkonten vorzunehmen. Diese Einrichtung unterscheidet sich nicht von der im vorherigen Beitrag aufgezeigten, bis auf den Umstand, dass nun zwei statt einem Dummy Lieferantenkonto in den Tochtergesellschaften FRSI und GBSI einzurichten sind.

Setup B.2: Intercompany Kunden- und Lieferantenkonten
Der zweite Einrichtungsschritt bezieht sich auf die Einrichtung der Intercompany Kunden- und Lieferantenkonten. Auch hier kann auf das im vorherigen Beitrag Gesagte verwiesen werden. Der einzige Unterschied hierzu besteht darin, dass nun in den Tochtergesellschaften FRSI und GBSI Intercompany Kundenkonten und in der Konzerngesellschaft USSI Intercompany Lieferantenkonten einzurichten sind.

Setup B.3: Projektkategorien
Ebenfalls wie zuvor gestaltet sich die Einrichtung von Projektkategorien. Zu beachten ist im Rahmen dieser Einrichtung allerdings, dass an dieser Stelle zwei separate Projektkategorien benötigt werden, da es über die Projektbuchungseinstellungen nicht möglich ist eine entsprechende firmenspezifische Unterscheidung vorzunehmen. Siehe hierzu auch weiter unten im Detail.
DE_132_0010
Hinweis. Die hier verwendete Kategorie wurde der Buchungsart “Ausgaben” zugeordnet.

Setup B.4: Beschaffungskategorien
Nach Einrichtung der Projektkategorien ist auch an dieser Stelle die Einrichtung von Beschaffungskategorien erforderlich, die sich in gleicher Art und Weise gestaltet, wie dies im vorherigen Beitrag aufgezeigt wurde. Beispiel:
DE_132_0015

Setup B.5: Projekteinrichtung
Der vorletzte elementare Einrichtungsschritt bezieht sich auf die Einrichtung entsprechender Projekte in der Unternehmenszentrale und den Tochtergesellschaften. Die beiden folgenden Screenshots zeigen die hier verwendeten Projekteinstellungen auf, die sich aus dem eingangs aufgezeigten Schaubild ergibt.
DE_132_0020DE_132_0025
Hinweis: Wie bereits in den vorherigen Beiträgen auch, gibt es im Rahmen der Einrichtung der Projekte weiter keine Besonderheiten zu berücksichtigen bis auf die Empfehlung, die Projekte zumindest mit einer Intercompany-Finanzdimension einzurichten, um später die Konsolidierung der Finanzdaten zu erleichtern.

Setup B.6: Sachkontobuchungseinstellungen
Auch in Bezug auf die Sachkontobuchungseinstellungen im Projekt- und Lagermodul kann auf die Ausführungen in den vorherigen Beiträgen verwiesen werden. Der einzig zu beachtende Unterschied besteht an dieser Stelle darin, dass in den Tochtergesellschaften intercompany Erlöskonten und in der Unternehmenszentrale Kostenkonten zu hinterlegen sind.

 

Teil C: Prozessschritte

Schritt C.1: Projektstundenbuchung & Fakturierung an Kunden FRSI & GBSI
Basierend auf den aufgezeigten Einstellungen werden nun im ersten Schritt aus Vereinfachungs- und Darstellungsgründen lediglich Projektstundenbuchungen gebucht, welche unmittelbar im Anschluss an die Buchung den Kunden in Rechnung gestellt werden. Der nächste Screenshot zeigt die hierbei in der Firma GBSI generierten Sachkontobuchungsbelege auf.
DE_132_0030
Da die Sachkontobuchungen in der zweiten Tochtergesellschaft FRSI prinzipiell denen der ersten hier dargestellten Tochtergesellschaft GBSI entsprechen, wurden diese aus Platzgründen an dieser Stelle nicht aufgenommen. Diese sind allerdings in der folgenden Buchungsübersicht enthalten.
DE_132_0035
(IC = Intercompany Finanzdimension, PRO = Projekt-Finanzdimension)
Die obenstehende Buchungsübersicht stellt eine typische Projektstunden-Kosten und –Erlösbuchung dar, welche zum einen ein Projektkostenkonto mit den Stundenkosten belastet und zum anderen die erzielten Umsätze auf einem Projekterlöskonto (gelb hervorgehoben) gutschreibt.

Schritt C.2: Buchung interner Kreditoren-Verrechnungsbelege in FRSI & GBSI
Der zweite Prozessschritt unterscheidet sich von den im vorherigen Beitrag aufgezeigten internen Verrechnungsbuchung dahingehend, dass nun zwei statt einer Buchungszeile erfasst werden. Die erste Buchungszeile dient hierbei der Zwecksetzung entsprechende Lizenzaufwendungen auf den Kundenprojekten in den Tochtergesellschaften zu erfassen.
DE_132_0040
Die zweite Buchungszeile wird hingegen für die nachfolgend zu erstellende Gutschrift an die Unternehmenszentrale als Abrechnungsgrundlage benötigt. Aufgrund dessen wird zum einen die Buchungszeile mit einem negativen Vorzeichen erfasst und zum anderen auf das Maintenance und Supportprojekt in der Unternehmenszentrale verwiesen. Siehe hierzu auch den folgenden Screenshot.
DE_132_0045
Hinweis: Die hier dargestellte Erfassung der internen Verrechnungsbuchungen lässt sich in Unternehmen mit einer überschaubaren Anzahl von Projekten durchaus manuell realisieren. In Unternehmen mit einer Vielzahl von Projekten ist dies regelmäßig allerdings nicht mehr möglich. In solchen Fällen empfiehlt es sich dementsprechend die Erfassung über das Standard Dynamics AX Excel-Addin umzusetzen.
Die aus dem internen Verrechnungsbeleg resultierenden Sachkontobuchungsbelege bzw. Sachkontobuchungen sind in den folgenden beiden Screenshots dargestellt.
DE_132_0050
DE_132_0055
Zunächst ist in Bezug auf die generierten Sachkontobuchungen anzumerken, dass aufgrund der beiden mit gegenläufigen Vorzeichen eingegebenen Buchungszeilen kein offener Posten auf dem Dummy Kreditorenkonto entsteht.
Darüber hinaus kann man erkennen, dass es aufgrund der gebuchten intercompany Lizenzkosten auf den Sachkonten Nr. 707451 (FRSI) und Nr. 402451 (GBSI) zu einer entsprechenden Gewinnreduzierung auf Kundenprojekten in den Tochtergesellschaften kommt. Diese Gewinnreduzierung ist im folgenden Screenshot für die Firma GBSI beispielhaft dargestellt.
DE_132_0060

Schritt C.3: Erstellung und Buchung Intercompany Gutschriften FRSI & GBSI
Im Anschluss an die Buchung des internen Verrechnungsbelegs schließt sich die Erstellung und Buchung der Intercompany-Projektrechnungen bzw. in diesem Fall -Gutschriften an. Da es in diesem Zusammenhang keine Unterschiede zu den im vorherigen Beitrag dargestellten Abläufe gibt, kann an dieser Stelle auf diese verwiesen werden. Siehe hierzu beispielhaft auch die beiden folgenden Screenshots.
DE_132_0065 DE_132_0070
Die sich aus den intercompany Gutschriften ergebenden Buchungen/Buchungsbelege wurden – wie zuvor – nachfolgend zusammengefasst dargestellt.
DE_132_0075 DE_132_0080
Hinweis: Bitte beachten sie dass sich die grau hervorgehobenen Buchungen GuV-technisch betrachtet gegenseitig aufheben und somit keinen Einfluss auf den Gewinn der entsprechenden Tochtergesellschaft ausüben.

Schritt C.4: Buchung ausstehenden Gutschriftsbelege in USSI
Der letzte im Rahmen des hier vorgestellten Prozesses erforderliche Schritt besteht in der Buchung der automatisch in der Unternehmenszentrale erstellten ausstehenden Gutschriften.
DE_132_0085
Die Buchung dieser Belege führt zu Sachkontobuchungen der folgenden Art … DE_132_0090
… welche in der folgenden Buchungsübersicht zusammengefasst wurde.
DE_132_00100
Die in der obenstehenden Buchungsübersicht dargestellten Pfeile sollen die anteilige Weiterleitung der in den Tochtergesellschaften erzielten Umsätze an die Unternehmenszentrale aufzeigen. Das hierbei verwendete buchhalterische „Weiterleitungs-Vehikel“ stellen die gebuchten intercompany Lizenzgebühren dar. Aufgrund dieser Weiterleitung ist es möglich die entstandenen Entwicklungskosten unmittelbar mit den zugehörigen Lizenzerlösen zu vergleichen, was eine wesentliche Voraussetzung für die Behandlung des internen Entwicklungsteams als Profit Center darstellt.


Zusammenfassung
Innerhalb dieses und der vorherigen Beiträge habe ich aufgezeigt wie man indirekte Kosten und Erlöse auf Projekten innerhalb einer bzw. zwischen verschiedenen Gesellschaften verteilen kann. Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle festhalten, dass Dynamics AX die hierfür notwendigen Prozesse, Buchungen und belege grundsätzlich bereitstellt, an der ein oder anderen Stelle allerdings einer kleinen Erweiterung bedarf um die entsprechenden Prozessvorgänge mehr bzw. vollständig zu automatisieren.

Intercompany Kostenumlagen & -verteilungen auf Projekte (2)

04 Freitag Nov 2016

Posted by Ludwig Reinhard in Projekt

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Gemeinkosten, indirekte Kosten, Intercompany, Projektkostenumlagen

Beispiel 2: Gehaltskosten des Direktoriums werden auf Projekte in den Tochtergesellschaften verteilt

Teil A: Ausgangssituation
Im vorherigen Beitrag habe ich Ihnen die Funktionsweise der Standard intercompany Arbeitszeitnachweisfunktion dargestellt. Innerhalb dieses Beitrags möchte ich das dort aufgezeigte Szenario erweitern und aufzeigen, wie die Gehaltskosten des Unternehmensdirektoriums auf Projekte in anderen Gesellschaften verteilt werden können.
Dem hier gewählten Beispiel liegt die Annahme zugrunde dass Mitglieder des Direktoriums ihre Arbeitszeit nicht in Dynamics AX auf Projekten erfassen, sondern lediglich deren Gehaltsaufwendungen in der Unternehmenszentrale (Firma USSI) summarisch gebucht werden.
Die folgende Darstellung illustriert die in diesem Beitrag verwendete Unternehmensstruktur und zeigt auf, dass ein Teil der Gehaltsaufwendungen aus der Zentrale auf die Projekte in den Tochtergesellschaften FRSI und GBI verteilt werden.
DEx_131_0005
Hinweis. Ein wichtiger Gesichtspunkt im Rahmen der Erfassung und Buchung von intercompany Umlagen ist die Berücksichtigung internationaler Transferpreisregelungen, sowie die Erstellung von Rechnungen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Steuer-/Wirtschaftsprüfer die vorgenommenen Umlagen nicht anerkennen. Auf diese Gesichtspunkte wird nachfolgend noch im Detail eingegangen.

 

Teil B: Systemeinrichtung
Für die nachfolgende Darstellung von intercompany Kostenumlagen mit Projektbezug werden – ähnlich wie in einem früheren Beitrag – zunächst alle Kosten in einem ersten Schritt auf internen Sammel-Projekten (F0 und G0) erfasst, bevor diese in einem zweiten Schritt auf die verschiedenen Projekte verteilt werden. Die nächste Graphik zeigt diese prinzipielle Vorgehensweise auf.
DEx_131_0010
Um diese Art der Kostenverteilung in Dynamics AX zu realisieren ist eine Reihe von Einrichtungsschritten erforderlich, die nachfolgend im Detail erläutert werden.

Setup B.1: Intercompany Dummy Lieferantenkonto in Firma USSI
Im ersten Einrichtungsschritt ist ein zunächst ein Dummy Lieferantenkonto in der Unternehmenszentrale (USSI) zu erstellen von der aus die Kosten verteilt werden sollen. Im Zusammenhang mit der Einrichtung dieses Dummy Lieferantenkontos gibt es drei Dinge zu berücksichtigen:
Erstens, die Hinterlegung eines GuV-Sammelkontos Nr. 602101 in den Kreditorenbuchungsprofilen, welches als Gegenkonto für die nachfolgenden Allokationsbuchungen benötigt wird.
Zweitens, die (optionale) Einrichtung einer eigenen Zahlungsmethode für dieses Dummy Lieferantenkonto, um ein unbegrenztes Anwachsen des Saldos auf diesem Konto zu verhindern und drittens, die (optionale) Verknüpfung des hinterlegten Sammelkontos mit festen Finanzdimensionswerten, welche im Rahmen der Verteilung der Direktorengehälter die entsprechenden Finanzdimensionen entlasten.
DEx_131_0015

Setup B.2: Intercompany Kunden- und Lieferantenkonten
Nach Einrichtung des Dummy Lieferantenkontos, sind anschließend weitere gewöhnliche intercompany Kunden- und Lieferantenkonten in den Unternehmen, die am intercompany Umlagenprozess beteiligt sind einzurichten.
Wichtig bei der Einrichtung dieser intercompany Kunden- und Lieferantenkonten ist die Hinterlegung einer Standard intercompany Finanzdimensionsgröße, da sich andernfalls die nachfolgende Konsolidierung der Finanzdaten schwierig gestaltet.
DEx_131_0020

Setup B.3: Projektkategorien
Im dritten Einrichtungsschritt ist eine Projektkategorie – die für die nachfolgenden Allokations- und Rechnungsbuchungen erforderlich ist – in allen am intercompany Prozess beteiligten Unternehmen einzurichten. Im Rahmen dieser Einrichtung gibt es weiter keine Besonderheiten zu berücksichtigen.
DEx_131_0025
Hinweis. Die hier verwendete Kategorie wurde der Buchungsart “Ausgaben” zugeordnet.

Setup B.4: Beschaffungskategorien Firma USSI
Nach Einrichtung der Projektkategorie sind in der Unternehmenszentrale zwei Beschaffungskategorien für die Erfassung der intercompany Buchungen anzulegen. Grundsätzlich sollte eine Kategorie für diese Zwecksetzung ausreichen. Im Rahmen von Tests hat sich allerdings herausgestellt, dass bei der Nutzung leidglich einer Beschaffungskategorie unerwünschte Buchungszusammenfassungen vorgenommen wurden. Um dies zu vermeiden wurden daher zwei Beschaffungskategorien eingerichtet und verwendet.
DEx_131_0030
Hinweis: Bitte beachten sie, dass beide Beschaffungskategorien mit der zuvor eingerichteten Projektkategorie verknüpft wurden. Neben der Einrichtung der beiden Beschaffungskategorien ist die Einrichtung entsprechender Sachkonten in der Lagerbuchungsmatrix erforderlich. In der obenstehenden Abbildung wurden hierfür die beiden Sachkonten Nr. 602310 und 602320 verwendet. Details zur Verwendung dieser beiden Sachkonten sind weiter unten dargestellt.

Setup B.5: Projekte Firma FRSI & GBSI
Als nächstes sind in den verschiedenen Tochtergesellschaften entsprechende Projekte einzurichten. Bei dieser Einrichtung ist auf keine Besonderheiten zu achten außer derjenigen, dass für die Projekte zumindest ein intercompany Finanzdimensionsstandardwert hinterlegt wird. Der folgende Screenshot zeigt dies beispielhaft auf.
DEx_131_0035

Setup B.6: Sachkontobuchungseinstellungen
Der letzte erforderliche Einrichtungsschritt bezieht sich auf die Einrichtung der Sachkontobuchungseinstellungen im Projektmodul. In diesem Zusammenhang ist darauf zu achten, dass in der Unternehmenszentrale (USSI) ein entsprechendes intercompany Erlöskonto und in den Tochtergesellschaften intercompany Kostenkonten eingerichtet werden, wie dies beispielhaft im folgenden Screenshot dargestellt ist.
DEx_131_0040
(Hinweis: Im gewählten Beispiel wird sowohl in der Unternehmenszentrale als auch in der Tochtergesellschaft GBSI der gleiche einheitliche Kontenplan eingesetzt. Die Tochtergesellschaft FRSI verwendet hingegen einen eigenen hiervon abweichenden lokalen Kontenplan).
Neben der Einrichtung der intercompany Konten ist im Rahmen der Sachkontobuchungseinstellungen für das Projektmodul darauf zu achten, dass die Kostenkonten für die Erfassung der verteilten Gehaltskosten auch im Bereich der Projektkosten eingerichtet sind, da letztere für die Buchung der Kostenumlagen auf die Projekte verwendet werden.
DEx_131_0045
Hinweis: Die obenstehenden Projektbuchungseinstellungen wurden für Aufwandsprojekte vorgenommen. Für den Fall dass sie andere Projektarten verwenden können andere / weitere Buchungseinstellungen erforderlich werden.

 

Teil C: Prozessschritte

Schritt C.1: Buchung der Direktorengehälter in der Firma USSI
Basierend auf den vorgenommenen Einstellungen beginnt der intercompany Umlagenprozess zunächst mit der Erfassung und Buchung der Direktorengehälter in der Unternehmenszentrale USSI. Der Einfachheit halber wird diese Buchung in einem gewöhnlichen Hauptbuchjournal durchgeführt.
DEx_131_0050
Bitte beachten sie, dass die obenstehende Buchung nicht nur rein auf Sachkontenebene, sondern im Zusammenhang mit einer BusinessUnit-und einer Abteilungs-Finanzdimension erfasst wurde.
Der sich aus der Buchung ergebene Beleg belastet auf der einen Seite ein GuV-Konto für Gehaltsaufwendungen (Konto Nr. 602100), welches auf der anderen Seite gegen ein Verbindlichkeitenkonto (Konto Nr. 201100) in der Bilanz gebucht wird. Siehe hierzu auch den folgenden Screenshot.
DEx_131_0055

Schritt C.2: Buchung interner Kreditoren-Verrechnungsbeleg in Firma USSI
Der nächste Prozessschritt besteht in der Erfassung einer internen Buchungstransaktion, welche für die nachfolgende Erstellung der intercompany Rechnungen an die Tochtergesellschaften erforderlich ist. Im Rahmen dieser internen Buchungstransaktion wird eine „interne Rechnung“ auf dem zuvor angelegten Dummy Lieferantenkonto erfasst. Die Erfassung erfolgt hierbei unter Verwendung der angelegten Beschaffungskategorien und unter Referenz auf die in den Tochtergesellschaften angelegten Sammelprojekte. Im gewählten Beispiel werden hierbei insgesamt 200T USD den verschiedenen Tochtergesellschaften belastet (125T USD der Firma FRSI und 75T USD der Firma GBSI). Siehe hierzu auch die folgenden Screenshots.
DEx_131_0060 DEx_131_0065
Die Buchung dieses internen Rechnungsbelegs generiert den folgenden Sachkontobeleg, …
DEx_131_0070
…, welcher in der nachfolgenden Übersicht nochmals aus buchhalterischer Sicht zusammengefasst ist.
DEx_131_0075
(IC = Intercompany Finanzdimension, PRO = Projekt-Finanzdimension)

Was man der obenstehenden Buchungsdarstellung entnehmen kann ist zum einen, dass die Buchung des internen Rechnungsbelegs keinerlei Ergebnisveränderung in der Firma USSI führt, da aufgrund der vorgenommenen Buchungseinstellungen im Soll und Haben GuV-Konten angesprochen werden. Darüber hinaus kann man erkennen, dass buchhalterisch lediglich eine Aufteilung der Direktorengehaltsbuchung in drei Teile vorgenommen wurde:

  • Teil 1: 100T USD – Summe der Sachkonten 602100 & 602101 – welche die Gehaltskosten darstellen, die von der Unternehmenszentralfirma USSI zu tragen sind,
  • Teil 2: 125T USD, die auf dem Konto 602310 erfasst wurden und nachfolgende der Firma FRSI in Rechnung gestellt werden und
  • Teil 3: 75T USD, die auf dem Konto 602320 erfasst wurden und nachfolgend der Firma GBSI berechnet werden.

Schritt C.3: Erstellung und Buchung Intercompany Rechnungen
Nach der Erfassung und Buchung des internen Rechnungsbelegs können die intercompany Rechnungen an die Tochtergesellschaften erstellt werden. Diese Erstellung findet über die Standard Dynamics AX intercompany Rechnungsfunktion im Projektmodul statt. Siehe hierzu auch den folgenden Screenshot.
DEx_131_0080
Ein wesentlicher Vorteil dieser Art der intercompany Rechnungserstellung besteht darin, dass die zugehörigen steuerlichen Rechnungsbelege automatisiert erstellt werden. Der folgende Screenshot zeigt ein entsprechendes Beispiel aus meiner Demo-Umgebung auf.
DEx_131_0085
Der mit der intercompany-Rechnung erstellte Buchungsbeleg weist im verwendeten Beispiel folgenden Inhalt auf.
DEx_131_0090
Zur besseren Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Buchungen wurden diese – wie zuvor – in der folgenden Darstellung nochmals zusammengefasst. Aus dieser Darstellung kann man den Ausgleichs- bzw. Ergebniseffekt der durch die Rechnungsbuchung in der Firma USSI hervorgerufen wird an den gelb hervorgehobenen Zellen erkennen.
DEx_131_0091
Aufgrund der gebuchten intercompany Erlöse, verbleiben somit letztendlich nur 100T USD an Gehaltskosten für die Direktoren. Dieser Betrag kann anhand der Buchungsbeträge auf den Konten 602100, 602310, 602320, 602101 und 603200 nachvollzogen werden.

Schritt C.4: FRSI & GBSI: Buchung ausstehender Kreditorenrechnungen
Mit der Buchung der intercompany Rechnung in der Firma USSI werden gleichzeitig intercompany Kreditorenrechnungen in den Tochtergesellschaften FRSI und GBSI erstellt und können in der Maske der ausstehenden Kreditorenrechnungen identifiziert werden. Siehe hierzu auch den folgenden Screenshot.
DEx_131_0095
Die Buchung dieser intercompany Kreditorenrechnungen führt zu folgenden Sachkontobuchungen.
DEx_131_0100
Bitte beachten sie, dass die Buchungsbelege in den Tochtergesellschaften sowohl in USD, als auch mit der jeweiligen Buchhaltungswährung der Tochtergesellschaften (EUR bzw. GBP) gebucht werden. In diesem Zusammenhang gilt es zu beachten, dass die Entscheidung welche Währung im Rahmen der intercompany Verrechnung verwendet wird nicht lediglich eine buchhalterische Fragestellung ist, sondern auch Fragestellungen rund um Transferpreisregeln und –vereinbarungen berührt, weil über die Entscheidung der zu verwendenden intercompany Währung u.a. auch das Fremdwährungsrisiko zwischen den Gesellschaften verlagert werden kann.

Wie zuvor, fast die nachfolgende Darstellung die in den verschiedenen Gesellschaften gebuchten intercompany Rechnungen nochmals zusammen.
DEx_131_0105

Schritt C.5: FRSI & GBSI: Umlage auf die verschiedenen Projekte
Einer der letzten Prozessschritte, welcher im Rahmen der intercompany Allokation durchzuführen ist, besteht in der Verteilung der auf den Sammelprojekten akkumulierten Gehaltskosten auf die verschiedenen Projekte. Diese Verteilung kann mit Hilfe der Regulierungsfunktion umgesetzt werden, die bereits in einem früheren Beitrag dargestellt wurde. Die nächsten Screenshots zeigen die Anwendung dieser Verteilungsfunktionalität – angewendet auf die Kosten, die in die Tochtergesellschaft GBSI übertragen wurden- auf.
DEx_131_0110 DEx_131_0115
Die nachfolgende buchhalterische Darstellung fasst die in den verschiedenen Tochtergesellschaften durchgeführten Buchungen nochmals zusammen und zeigt auf, dass alle Kosten auf die Projekte und zugehörigen Finanzdimensionen verteilt wurden.
DEx_131_0120
Die verbleibenden beiden intercompany Prozessschritte werden im Rahmen dieses Beitrags nicht explizit aufgeführt, da sich nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Umlagenfunktion stehen. Es handelt sich hierbei…

  • …um die (optionale) Zahlung bzw. den Ausgleich des im zweiten Prozessschritts verwendeten Dummy Lieferantenkontos um dessen Saldo nicht unbegrenzt anwachsen zu lassen. Dieser Schritt ist wie bereits erwähnt optional und dient lediglich dazu die Abstimmung zwischen den Haupt- und Nebenbüchern zu erleichtern.
  • Darüber hinaus ist entsprechend der Intercompany-Vereinbarung ein Ausgleich / Zahlung der Intercompany Forderungen und Verbindlichkeiten erforderlich. Auch dieser Prozess wird an dieser Stelle nicht explizit aufgeführt, da er über die im Standard verfügbaren Zahlungsfunktionalitäten abgebildet werden kann.

 

Zusammenfassung
Innerhalb dieses Beitrags habe ich aufgezeigt wie indirekte Kosten die in einer Gesellschaft anfallen auf Projekte in anderen Unternehmensteilen verteilt werden können. Ein wichtiger Gesichtspunkt in diesem Zusammenhang ist, dass alle grundlegen hierfür notwendigen Funktionalitäten und Belege im Standard von Dynamics AX enthalten sind.
Im nächsten und letzten Beitrag dieser Reihe soll aufgezeigt werden, wie auf Projektebene erfasste Kosten/Erlöse für interne Auswertungs- und Analysezwecke auf die Ebene der Konzernmuttergesellschaft zurückverteilt werden können.

Meetup Dynamics Deutschland

Microsoft BizApps Deutschland Podcast

Kategorien

  • Anlagen
  • Bank
  • Buchrezension
  • Budgetierung
  • Debitoren
  • Hauptbuch
  • Kostenrechnung
  • Kreditoren
  • Lager
  • Management Reporter
  • Nachhaltigkeit
  • Podcast
  • Projekt
  • Sonstiges
  • Uncategorized

Tags

Anlagenspiegel Azure Budgetierung Controlling D365 Dynamics AX Dynamics AX 2012 Earned Value Analyse Einsatzplanung Electronic Reporting Email Finanzberichte Flow Genehmigung Globale Erwaermung Hauptbuchjournale indirekte Kosten Intercompany IOT Kontoauszugsverarbeitung Kostenrechnung Kostenstellenrechnung Kreditorenzahlungen Lager Lagerabstimmung Lagerbewertung Management Reporter Modern Finance MS Flow MT940 Nachhaltigkeit Neues Kostenrechnungsmodul PowerAutomate PowerPlatform Projekt Projektcontrolling Projektmodul Rechnung Rechnungserfassung Ressourcenplanung Steuer Sustainability Sustainability Accounting time&attendance UKV Umlagen Umwelt WBS Workflow Zeiterfassung

Wichtige Webseiten

  • Dynamics AX Links

Rechtliches

  • Impressum

Abbonieren

  • RSS - Beiträge
  • RSS - Kommentare

Klicken Sie hier um diesem Blog zu folgen und automatische Emails bei der Veröffentlichung neuer Beiträge zu erhalten.

Archiv

  • März 2023
  • Februar 2023
  • Januar 2023
  • Dezember 2022
  • November 2022
  • Oktober 2022
  • September 2022
  • August 2022
  • Juli 2022
  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015

Bloggen auf WordPress.com.

  • Abonnieren Abonniert
    • Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling
    • Schließe dich 111 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …