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Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling

Dynamics 365FO/AX Finance & Controlling

Schlagwort-Archiv: UKV

Parallele Abbildung des Gesamt- und Umsatzkostenverfahrens (5)

16 Samstag Jul 2016

Posted by Ludwig Reinhard in Anlagen, Debitoren, Hauptbuch, Kreditoren, Lager

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Schlagwörter

Buchungseinstellungen, GKV, Gliederung GuV, UKV

C.6. Verkauf Fertigerzeugnisse
Im letzten der im Rahmen dieser Beitragsreihe dargestellten Prozesse wird nun der produzierte Fertigartikel zum Preis von 1000 EUR / Stück über einen Kundenauftrag verkauft.
DE_91neu_0600

Zunächst wird hierbei die Auslieferung der Teile an den Kunden gebucht. Diese Lieferscheinbuchung löst die folgende Sachkontobuchung auf den Konten Nr. 13410 und 14400 aus.
DE_91neu_0605
Da es sich bei den beiden hier verwendeten Sachkonten um Bilanzkonten handelt, kommt es aufgrund dieser Buchung zu keinerlei Ergebniseffekt in der GuV und demzufolge zu keinerlei Unterschied zwischen dem GKV und UKV.

Nach Buchung des Lieferscheins wird schließlich die Kundenrechnung gebucht. Diese Buchung löst die folgenden Sachkontobewegungen aus (siehe den folgenden Screenshot).
DE_91neu_0610
Zur besseren Nachvollziehbarkeit und Erläuterung wurden die im Rahmen der Lieferschein- und Rechnungsbuchung durchgeführten Transaktionen nochmals in der folgenden Übersicht in buchhalterischer Form zusammengefasst.
DE_91neu_0615

  • Ähnlich wie in den vorherigen Kapiteln wurden Buchungen, die sich gegenseitig ausgleichen farblich grau hervorgehoben. Im Beispiel handelt es sich hierbei um die Lieferscheinbuchung, die mit der Rechnungsbuchung „storniert“ wird.
  • Bei den farblich grün hervorgehobenen Konten handelt es sich um Bilanzkonten, die zum einen die Forderung gegenüber dem Kunden auf dem Konto 14500 bzw. den Bestandsabgang auf dem Konto 13420 festhalten.
  • Die Umsatzerlösbuchung auf dem Sachkonto Nr. 40500 ist selbsterklärend; die Buchung auf dem Auftragsverbrauchskonto Nr. 50500 hingegen nicht. Beim letztgenannten Konto handelt es sich um ein Konto welches die Bestandsveränderungen i.S. des GKVs erfasst und dementsprechend unter den Bestandsveränderungen auszuweisen ist. Dem UKV entsprechend handelt es sich hierbei um das Konto welches die Umsatzkosten erfasst und dementsprechend im Bereich der Herstellkosten des Umsatzes auszuweisen ist.

Die folgenden Finanzdarstellungen stellen die sich aus dem Verkaufsprozess ergebenden Veränderungen in der Bilanz und GuV nochmals übersichtlich und vergleichend zusammen.
DE_91neu_0620

 

D. Zusammenfassung
Anhand der im Rahmen dieser Beitragsreihe dargestellten Buchungen wurde aufgezeigt, dass die parallele Abbildung des Gesamt- und Umsatzkostenverfahrens in Dynamics AX bei einer entsprechenden Systemparametrisierung möglich ist.
Auch für den Fall das mit Standardkosten, laufenden Durchschnittspreisen und/oder Gemeinkostenzuschlägen gearbeitet wird – auf die im Rahmen dieser Beitragsreihe aus Platz- und Darstellungsgründen nicht näher eingegangen wurde – gilt, dass eine parallele Darstellung des GKVs und UKVs über eine analoge Anwendung und Erweiterung der hier vorgestellten Prinzipien möglich ist.
Entscheidend für eine erfolgreiche parallele Implementierung beider Verfahren ist eine entsprechende Konzeptionierung und Strukturierung des Kontenplans sowie der zugehörigen Finanzdimensionspläne, wie bspw. des Kostenstellenplans.
Speziell für Unternehmen die primär nach dem GKV bilanzieren empfiehlt sich eine parallele Anwendung des UKVs, da die hiermit verbundenen Vorteile – insbesondere im Hinblick auf produktbezogene Auswertungen & Analysen – die Nachteile, die sich aus einer aufwendigeren Systemeinrichtung ergeben, überwiegen.

Parallele Abbildung des Gesamt- und Umsatzkostenverfahrens (4)

10 Sonntag Jul 2016

Posted by Ludwig Reinhard in Anlagen, Debitoren, Hauptbuch, Kreditoren, Lager

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Schlagwörter

Buchungseinstellungen, GKV, Gliederung GuV, UKV

C.5. Produktion Fertigerzeugnisse
Auf den mit Abstand komplexesten Teilbereich der parallelen Abbildung des GKVs und UKVs trifft man im Bereich der Abbildung von Produktionsbuchungen. Dies liegt darin begründet, dass es im Rahmen von Produktionen nicht nur die Buchungseinstellungen aus der Lagerbuchungsmatrix sondern – je nach Systemparametrisierung – auch die auf Ebene von Ressourcen bzw. Produktionskostenkategorien hinterlegten Sachkontoeinstellungen zu berücksichtigen gilt. Für den Fall der Verrechnung von Gemeinkosten über den sog. Nachkalkulationsbogen gilt es darüber hinaus auch die hierfür vorgenommenen Buchungseinstellungen zu berücksichtigen.

Hinweise:

  • Aufgrund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten ist es nicht möglich jede nur denkbare Buchungskonstellation im Rahmen dieses Beitrags aufzuzeigen. Stattdessen wird hier der Ansatz verfolgt die grundlegenden Buchungseinstellungen für einen einfach strukturierten Produktionsartikel darzustellen, welche relativ leicht auf komplexere Sachverhalte übertragen werden können.
  • Um den dargestellten Sachverhalt nicht weiter zu verkomplizieren wird vereinfachend davon ausgegangen, dass es zu keinen Produktionsabweichungen bspw. aufgrund von zusätzlichem Materialverbrauch, längeren Bearbeitungszeiten u.ä. kommt.
  • Die im Folgenden verwendeten Produktionsbuchungseinstellungen wurden nach Artikel und Ressource vorgenommen. Weitere Einzelheiten zu den Buchungseinstelllungen können den nachfolgenden Buchungsdarstellungen entnommen werden.

Ungeachtet der im speziellen vorgenommenen Buchungseinstellungen verläuft der grundlegende Dynamics AX Produktionsprozess dreistufig beginnend mit dem Start der Produktion über die Fertigmeldung bis hin zur Nachkalkulation. Diesem dreistufigen Produktionsprozess folgend werden nachstehend die im nachfolgenden Prozessdiagramm dargestellten Buchungen durchgeführt.
DE_91neu_0500
Das im Rahmen dieser Produktionsbuchungen hergestellte Fertigerzeugnis („FG2000“) besteht zum einen aus zwei Rohmaterialien (RM300 und RM400), die jeweils einen Kostenpreis von 10 EUR aufweisen. Vom ersten Rohmaterial wird für die Herstellung des Fertigerzeugnisses dabei ein Stück, vom zweiten Rohmaterial zwei Stück verbraucht. Daneben ist für die Produktion des Gutes der Einsatz einer Maschine bzw. Mitarbeiters erforderlich, der eine Stunde für die Montage benötigt. Als Kostenpreis wurde diesbezüglich ein Wert von 270 EUR / Stunde angesetzt, so dass sich insgesamt Gesamtkosten für die Produktion in Höhe von 300 EUR ergeben. Die hier erläuterten Details können der folgenden Darstellung entnommen werden.
DE_91neu_0505

 

C.5.1. Produktionsschritt 1: Produktionsstart
Mit dem Produktionsstart wird im gewählten Beispiel unmittelbar der vollständige Materialverbrauch entsprechend der hinterlegten Stückliste gebucht. Gleichzeitig wird vereinfachend davon ausgegangen, dass der Produktionsmitarbeiter auch unmittelbar seine Bearbeitungszeit erfasst und entsprechend bucht. Die Buchung von Stückliste und Arbeitsplan führen zu den folgenden Buchungen auf den hinterlegten Sachkonten: DE_91neu_0510
Ihren Niederschlag finden diese Buchungen zum einen in der Bilanz auf sog. WIP-Konten (Konto Nr. 13430 und 13440). Als Gegenkonto wurden hier zum einen ein Rohmaterialbestandskonto (Konto Nr. 13150), sowie ein Produktionslohnverrechnungskonto (Konto Nr. 60110) verwendet.
DE_91neu_0515
Speziell aus Sicht der Darstellung des GKVs stellt sich die Frage, wie sich die hier dargestellte Stücklistenbuchung erklären lässt, da Änderungen an den Materialbeständen bzw. Beständen an angearbeiteten / unfertigen Erzeugnissen im GKV regelmäßig über Bestandsveränderungskonten abgebildet werden.

Um dies zu erläutern wurden die tatsächlich durchgeführten Stücklistenbuchungen im oberen Bereich und die fehlenden „Zwischen-Bestandsveränderungsbuchungen“ im unteren Bereich (pink hervorgehoben) der folgenden Buchungsübersicht dargestellt.
DE_91neu_0520
Finanzbuchhalterisch kann die Unterlassung dieser Zwischenbuchungen über Bestandsveränderungskonten nach Meinung des Verfassers dadurch begründet werden, dass es sich bei diesen Zwischenbuchungen um solche handelt, die sich betragsmäßig ohnehin vollständig ausgleichen und es somit zu keiner Veränderung an der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens kommt.
Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, das die unterschiedlichen Bestandsveränderungszwischenkonten in der GuV nach dem GKV ohnehin zusammengefasst in einer Zeile dargestellt werden und es demnach keine Rolle spielt ob diese Konten systemtechnisch an dieser Stelle im Detail mitgebucht werden oder nicht.

Auch die durchgeführte Arbeitsplanbuchung erfordert einige Erläuterungen, da es sich bei dem hier verwendeten Gegenkonto (Nr. 60110 „Produktionslöhne Verrechnungskonto“) um ein GuV-Konto handelt, welches den Erfolg des Unternehmens unmittelbar beeinflusst.
Aus Sicht des GKVs lässt sich der hier ausgewiesene Ertrag als Teil der Bestandsveränderung des angearbeiteten aber noch nicht fertiggestellten Fertigungsartikels erklären. Dementsprechend wird das verwendete Konto (Nr. 60110) auch im Bereich der Bestandsveränderungen ausgewiesen.
Für die Darstellung des UKVs hat der Verfasser die entsprechende Ertragsposition im gleichen Bereich wie den Personalaufwand für die Produktionsmitarbeiter ausgewiesen. Die Frage an dieser Stelle ist, wie sich diese Zuordnung begründen lässt?
Ausgehend vom Umstand dass Produktionsmitarbeiter einen Teil ihrer Arbeitszeit und Arbeitskraft für die Erstellung von fertigen und unfertigen Erzeugnissen verwenden, kann die hier durchgeführte Buchung als eine „Allokation“ bzw. Überführung zunächst als nicht unmittelbar wertschöpfend erfasster Lohn- & Gehaltsaufwendungen in für das Unternehmen wertschöpfende Erzeugnisse und Leistungen interpretiert werden, welcher ein realer Wert in Form des angearbeiteten Produkts in der Bilanz gegenübersteht.

Hinweis: Ob der vom Verfasser gewählte Ausweis des Kontos (Nr. 60110) im allgemeinen Verwaltungskostenteil sachlich zutreffend ist oder nicht soll an dieser Stelle nicht weiter erörtert werden, da er für die Fragestellung der parallelen Abbildung des GKVs und UKVs unerheblich ist. Die entsprechende Diskussion wird den Lesern überlassen.

 

C.5.2. Produktionsschritt 2: Fertigmeldung
Im nächsten Schritt wird die Fertigmeldung des Produktionsartikels gebucht. Diese Buchung stellt sich im gewählten Beispiel wie folgt auf den Sachkonten in der Finanzbuchhaltung dar.
DE_91neu_0525
Da für die Buchung der Fertigmeldung lediglich Bilanzkonten verwendet wurden, kommt es aufgrund dieser Buchung zu keinerlei GuV-Effekt. Siehe hierzu auch die folgende Finanzberichtsdarstellung, in der die angesprochenen Sachkontobuchungen grün hervorgehoben wurden.
DE_91neu_0530
Hinweis: Die Buchung der Fertigmeldung kann auf vielerlei Weise durchgeführt werden. Neben der hier gewählten Darstellungsform über eigene Bilanzkonten trifft man in der Praxis häufig auch auf Einstellungen, welche die im ersten Produktionsschritt bebuchten WIP-Konten gegenbuchen. Unabhängig von der im konkreten Einzelfall gewählten Darstellungsform sollte an dieser Stelle nach Meinung des Verfassers lediglich darauf geachtet werden, dass es durch die Buchung der Fertigmeldung regelmäßig zu keinerlei Ergebniseffekt kommt und demnach die GuV insoweit unberührt bleibt.

 

C.5.3. Produktionsschritt 3: Nachkalkulation
Mit dem Produktionsabschluss führt Dynamics AX die sog. Nachkalkulation durch. Im Rahmen dieses Produktionsschrittes werden die zuvor durchgeführten (auf Planwerten basierenden) Stücklisten- und Arbeitsplanbuchungen umgekehrt („storniert“) und durch die tatsächlich realisierten Produktionskosten ersetzt. Ergebnis ist eine Sachkontobuchung der folgenden Art:
DE_91neu_0535
Hinweis: Bei den im obenstehenden Screenshot markierten (selektieren) Buchungszeilen handelt es sich um die Umkehrbuchungen zu den in den vorherigen Schritten durchgeführten Stücklisten-, Arbeitsplan- und Fertigmeldungsbuchungen.

Das Ergebnis der oben dargestellten Sachkontobuchung kann in der folgenden Übersicht betrachtet werden:
DE_91neu_0540

Interpretation der Nachkalkulationsbuchungen:
Hellgrün hervorgehobene Zeilen:
– Der Bestandszugang des produzierten Erzeugnisses in Höhe von 300 EUR kann in der Bilanz auf dem Konto 13470 identifiziert werden.
– Diesem Zugang steht ein Rohmaterialabgang in Höhe von 30 EUR gegenüber, welcher auf dem Konto 13160 in der Bilanz seinen Niederschlag findet.

Hellgelb hervorgehobene Zeilen
– Bei den hellgelb hervorgehobenen Zeilen bzw. Konten Nr. 53420 53410 und 53170 handelt es sich um GuV-Konten, die sich zusammenbetrachtet gegenseitig exakt ausgleichen und somit keinerlei Ergebniseffekt hervorrufen.
– Die Buchungseinstellungen wurden dennoch derart vorgenommen, um zum einen die entsprechenden Produktionskosten für kostenrechnerische Auswertungen verfügbar zu haben.
– Ein weiterer Grund für die hier gewählte Buchungsdarstellung liegt im GKV begründet, da es sich bei den hellgelb hervorgehobenen Konten um Bestandsveränderungskonten handelt. Die folgende Buchungsdarstellung verdeutlicht die Natur dieser hellgelb hervorgehobenen Buchungen nochmals.
DE_91neu_0550

Weiß bzw. orange dargestellte Buchungszeile
– Bei der in den AX-Buchungen weiter oben aufgeführten weiß hervorgehobenen Buchungszeile (bzw. in der obenstehenden Buchungsdarstellung orange hervorgehobenen Zeile), welche das Sachkonto 60120 anbucht, handelt es sich um dasjenige Konto, welches die tatsächlich realisierten Produktionslohnkosten erfasst.
– Wie bereits weiter oben erläutert, stellt diese Buchung aus GKV-Sicht eine Bestandsveränderung dar. Aufgrund dessen wurde dieses Konto in der GuV-Darstellung nach dem GKV auch im Bereich der Bestandsveränderungen ausgewiesen.
– Ebenfalls den vorherigen Interpretationen folgend stellt dieses Konto aus UKV-Sicht ein Allokationskonto dar, welches die effektiv gearbeiteten Lohnkosten aus der GuV in die Bilanz übernimmt. Daher auch der entsprechende Ausweis im Bereich der Produktionslöhne in der GuV-Darstellung nach dem UKV.

 

Fortsetzung folgt in Teil (5)

Parallele Abbildung des Gesamt- und Umsatzkostenverfahrens (3)

01 Freitag Jul 2016

Posted by Ludwig Reinhard in Anlagen, Debitoren, Hauptbuch, Kreditoren, Lager

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Buchungseinstellungen, GKV, Gliederung GuV, UKV

Nach der Darstellung von bestellbezogenen Buchungen im vorherigen Kapitel werden im folgenden Unterkapitel materialbezogene Lagerbuchungen und deren Ausweis in der Bilanz und GuV nach dem GKV bzw. UKV betrachtet. Dieser Darstellung schließen sich weitere Unterkapitel an, in denen lohn-/gehaltbezogene Buchungen, sonstige betriebliche Aufwandsbuchungen sowie sachanlagenbezogene Buchungen dargestellt werden.

 

C.2. Lagerkorrekturbuchungen
In diesem Unterkapitel zu Lagerkorrekturbuchungen werden die im nachfolgenden Prozessdiagramm dargestellten Transaktionen, sowie deren Auswirkung auf die Bilanz- und GuV-Darstellung nach dem GKV und UKV betrachtet, um zu analysieren, ob auch Lagerbuchungen parallel und ohne jedwede Systemanpassung nach dem GKV und UKV abgebildet werden können.
DE_91neu_0200
Hinweis: Nicht näher betrachtet werden an dieser Stelle Umlagerungen (innerhalb und zwischen verschiedenen Standorten) sowie weitere rein lagerbezogene Buchungen, die keine Sachkontobuchungen auslösen.

Da es sich bei Lagerkorrekturbuchungen finanzbuchhalterisch um sehr einfache Transaktionen handelt, wird nachfolgend aus Platz- und Darstellungsgründen nicht auf jeden einzelnen Prozessschritt eingegangen. Stattdessen wird das Ergebnis dieser Transaktionen in Form der folgenden Übersicht zusammengefasst dargestellt.
DE_91neu_0205

Hinweis: Die von diesen Transaktionen betroffenen Buchungseinstellungen lassen sich im Bereich des Lagers in der sog. Lagerbuchungsmatrix finden. Siehe hierzu auch beispielhaft den folgenden Bildschirmausdruck. DE_91neu_0210

Nach Durchführung der vier hier dargestellten Lagerkorrekturbuchungen ergibt sich folgendes Bild in der Bilanz und der GuV nach dem Gesamt- und Umsatzkostenverfahren:
DE_91neu_0215
Was man der obenstehenden Darstellung entnehmen kann ist, dass im Rahmen der Darstellung der GuV nach dem Umsatzkostenverfahren die bebuchten Lagergewinn- und Lagerverlustkonten Nr. 53150 und 53160 im Bereich der Herstellkosten des Umsatzes ausgewiesen sind. Die Diskussion, ob der hier gewählte Ausweis gerechtfertigt ist oder ob man diese Konten besser z.B. im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausweist, wird dem Leser überlassen, weil sie für die grundsätzliche Fragestellung der parallelen Abbildung des GKVs und UKVs unerheblich ist.
Erheblich hingegen ist die Frage, wie die hier verwendeten Lagergewinn- und Lagerverlustkonten im Rahmen der GuV-Darstellung nach dem GKV auszuweisen sind. Diese Frage lässt sich vor dem Hintergrund der in den vorherigen Kapiteln gemachten Ausführungen relativ einfach beantworten, nämlich dergestalt, dass diese Konten im Bereich der Bestandsveränderungen aufzunehmen sind. Dies liegt darin begründet, dass es sich bei diesen Gewinn- und Verlustbuchungen um nichts anderes als einen Teil der regelmäßig zum Monatsende durchgeführten „großen“ Bestandsveränderungsbuchung handelt, die nun in Form vieler „kleiner“ Einzelbestandsveränderungsbuchungen abgebildet wird.

 

C.3. Lohn-/Gehaltsbuchungen & sonstige betriebliche Aufwandsbuchungen
In diesem Unterkapitel werden die Erfassung und der Ausweis von lohn- und gehaltsbezogenen Buchungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen dargestellt. Im Gegensatz zu den in den vorherigen Kapiteln aufgezeigten Buchungen werden diese Buchungen deshalb in einem eigenen Unterkapitel erörtert, weil die Trennung nach den verschiedenen betrieblichen Funktionsbereichen – die für die Darstellung des UKVs erforderlich ist – hier nicht über eigene Unterkonten, sondern über Kostenstellen (KST) erfolgt. Die beiden folgenden Screenshots zeigen die im Rahmen dieses Beispiels erfassten Buchungen im Detail auf.
DE_91neu_0300
DE_91neu_0305
Aus Bilanzsicht ergibt sich nach Durchführung aller hier aufgeführten Buchungen keinerlei Besonderheit, da alle Buchungen gegen Verbindlichkeitskonten gebucht wurden, deren Saldo auf der Passivseite der Bilanz entsprechend zunimmt.

Die Besonderheit auf GuV-Seite besteht nun darin, dass die erfassten Buchungsbeträge an unterschiedlichen Stellen in der GuV ausgewiesen werden. Im Falle des UKVs entsprechend den mitgebuchten Kostenstellen (Produktion, Verwaltung & Vertrieb) und im Falle des GKVs zusammengefasst entsprechend der Natur der durchgeführten Buchungen (Personalaufwand & sonst. betrieblicher Aufwand). Zu Einzelheiten, siehe auch die folgende Finanzberichtsdarstellung.
DE_91neu_0310
Hinweis: Der hier gewählte Ausweis der Personalaufwendungen für den Produktionsbereich in der GuV nach dem UKV in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen kann auch anders vorgenommen werden. Dieser Ausweis wurde an dieser Stelle so gewählt, um es dem Leser zu ermöglichen die erfassten Transaktionen speziell vor dem Hintergrund der weiter unten aufgezeigten Produktionsbuchungen besser nachvollziehen zu können und zwar unabhängig davon, ob dieser Ausweis nun sachlich korrekt ist oder nicht.

 

C.4. Anlagenanschaffungen & Abschreibungen
Die Abbildung von anlagenbezogenen Transaktionen und deren Darstellung in der GuV nach dem GKV bzw. UKV unterscheidet sich prinzipiell nicht von den im vorherigen Kapitel dargestellten Buchungen, da auch hier eine Kombination aus Sachkonten und Kostenstellen zur Identifikation der verschiedenen betrieblichen Funktionsbereiche genutzt wird. Aufgrund dessen kann die Darstellung der durchgeführten Buchungen mit Anlagenbezug relativ kurz gehalten werden.

Wie zuvor zeigt der folgende Screenshot die in Excel aufbereiteten Anlagenbuchungen auf, welche für die Darstellung der GuV-Gliederung nach dem GKV und UKV in diesem Unterkapitel verwendet wurden.
DE_91neu_0400
Um diese Buchungen in Dynamics AX umzusetzen wurden zunächst verschiedene Sachanlagen im Anlagenmodul eingerichtet und über Buchungsjournale angeschafft (aktiviert) …
DE_91neu_0405
… um daraufhin die entsprechenden Abschreibungen buchen zu können.
DE_91neu_0410
Im Ergebnis fanden die oben aufgezeigten Anlagenbuchungen ihren Niederschlag auf den entsprechenden Anlagen- und kumulierten Abschreibungskonten in der Bilanz (siehe die Bilanzdarstellung auf der linken Seite im folgenden Screenshot).

Auf GuV-Seite erfolgte in ähnlicher Weise wie zuvor eine Trennung der durchgeführten Abschreibungen nach den betrieblichen Funktionsbereichen für die Darstellung des UKVs anhand der mitgebuchten Kostenstellen. Da für die Darstellung des GKVs diese Aufteilung nicht erforderlich ist, wurden die entsprechenden Abschreibungsbuchungen entsprechend zusammengefasst dargestellt.
DE_91neu_0415

 

Zwischenfazit
Neben den weiter oben dargestellten materialbezogenen Beschaffungs-Buchungen lassen sich auch Lagerbuchungen, Lohn- und Gehaltsbuchungen sowie anlagenbezogene Buchungen problemlos sowohl nach dem GKV als auch nach dem UKV parallel abbilden.

Für diese unterschiedliche Abbildung bzw. Strukturierung der GuV können je nach Vorliebe entweder eigene Unterkonten oder – wie aufgezeigt – eigene Finanzdimensionen wie z.B. Kostenstellen verwendet werden.

Aus Finance & Controllingsicht ist an dieser Stelle lediglich darauf zu achten, das eine Konzeption Anwendung findet die sicherstellt, dass alle notwendigen Sachkonten bzw. Sachkonto-Kostenstellen-Kombinationen durchgängig erfasst werden.

 

Fortsetzung folgt in Teil (4)

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