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C.6. Verkauf Fertigerzeugnisse
Im letzten der im Rahmen dieser Beitragsreihe dargestellten Prozesse wird nun der produzierte Fertigartikel zum Preis von 1000 EUR / Stück über einen Kundenauftrag verkauft.
Zunächst wird hierbei die Auslieferung der Teile an den Kunden gebucht. Diese Lieferscheinbuchung löst die folgende Sachkontobuchung auf den Konten Nr. 13410 und 14400 aus.
Da es sich bei den beiden hier verwendeten Sachkonten um Bilanzkonten handelt, kommt es aufgrund dieser Buchung zu keinerlei Ergebniseffekt in der GuV und demzufolge zu keinerlei Unterschied zwischen dem GKV und UKV.
Nach Buchung des Lieferscheins wird schließlich die Kundenrechnung gebucht. Diese Buchung löst die folgenden Sachkontobewegungen aus (siehe den folgenden Screenshot).
Zur besseren Nachvollziehbarkeit und Erläuterung wurden die im Rahmen der Lieferschein- und Rechnungsbuchung durchgeführten Transaktionen nochmals in der folgenden Übersicht in buchhalterischer Form zusammengefasst.
- Ähnlich wie in den vorherigen Kapiteln wurden Buchungen, die sich gegenseitig ausgleichen farblich grau hervorgehoben. Im Beispiel handelt es sich hierbei um die Lieferscheinbuchung, die mit der Rechnungsbuchung „storniert“ wird.
- Bei den farblich grün hervorgehobenen Konten handelt es sich um Bilanzkonten, die zum einen die Forderung gegenüber dem Kunden auf dem Konto 14500 bzw. den Bestandsabgang auf dem Konto 13420 festhalten.
- Die Umsatzerlösbuchung auf dem Sachkonto Nr. 40500 ist selbsterklärend; die Buchung auf dem Auftragsverbrauchskonto Nr. 50500 hingegen nicht. Beim letztgenannten Konto handelt es sich um ein Konto welches die Bestandsveränderungen i.S. des GKVs erfasst und dementsprechend unter den Bestandsveränderungen auszuweisen ist. Dem UKV entsprechend handelt es sich hierbei um das Konto welches die Umsatzkosten erfasst und dementsprechend im Bereich der Herstellkosten des Umsatzes auszuweisen ist.
Die folgenden Finanzdarstellungen stellen die sich aus dem Verkaufsprozess ergebenden Veränderungen in der Bilanz und GuV nochmals übersichtlich und vergleichend zusammen.
D. Zusammenfassung
Anhand der im Rahmen dieser Beitragsreihe dargestellten Buchungen wurde aufgezeigt, dass die parallele Abbildung des Gesamt- und Umsatzkostenverfahrens in Dynamics AX bei einer entsprechenden Systemparametrisierung möglich ist.
Auch für den Fall das mit Standardkosten, laufenden Durchschnittspreisen und/oder Gemeinkostenzuschlägen gearbeitet wird – auf die im Rahmen dieser Beitragsreihe aus Platz- und Darstellungsgründen nicht näher eingegangen wurde – gilt, dass eine parallele Darstellung des GKVs und UKVs über eine analoge Anwendung und Erweiterung der hier vorgestellten Prinzipien möglich ist.
Entscheidend für eine erfolgreiche parallele Implementierung beider Verfahren ist eine entsprechende Konzeptionierung und Strukturierung des Kontenplans sowie der zugehörigen Finanzdimensionspläne, wie bspw. des Kostenstellenplans.
Speziell für Unternehmen die primär nach dem GKV bilanzieren empfiehlt sich eine parallele Anwendung des UKVs, da die hiermit verbundenen Vorteile – insbesondere im Hinblick auf produktbezogene Auswertungen & Analysen – die Nachteile, die sich aus einer aufwendigeren Systemeinrichtung ergeben, überwiegen.
Sehr gute ausführliche Beschreibung des UKV/GKV in Dynamics AX …
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