Schlagwörter
Dieser Beitrag befasst sich damit, wie mit Kleinsalden auf Kundenkonten umgegangen werden kann, bzw. wie sich diese vermeiden lassen.
Hinweis: Die nachfolgenden Ausführungen haben keine Bewandtnis in Dynamics AX Systemen in denen der Debitorenparameter „automatischer Ausgleich“ aktiviert ist.
Beispiel: Nach Buchung einer Freitextrechnung über 5000 $ kann man in der Debitorenbuchungsmaske den folgenden Eintrag erkennen.
Nach Fälligkeit der offenen Position überweist der Kunde lediglich 4995 $, d.h. er zahlt 5 $ zu wenig. Die Kundenzahlung wird hierbei über ein Kundenzahlungserfassungsjournal erfasst und mit der offenen Position für den Ausgleich markiert wie dies in den folgenden beiden Screenshots dargestellt ist.
Hinweis: Anders als im vorstehenden Screenshot aufgezeigt kann der auszugleichende Betrag von 5000 $ auch auf 4995 $ reduziert werden, was allerdings nichts am Ergebnis ändert. Wird diese Reduktion nicht vorgenommen – wie im aufgezeigten Beispiel – so erscheint beim Schließen der Maske die folgende Meldung:
Nach Buchung der Kundenzahlung verbleibt schließlich aufgrund der Unterzahlung von 5 $ ein gleichlautender Saldo auf dem Kundenkonto. Der folgende Screenshot zeigt dies nochmals auf.
Wenn Sie solchen offenen Kleinbeträgen z.B. aus Kostengründen nicht nachgehen möchten, dann stellt sich zum einen die Frage wie mit solchen Kleinsalden umgegangen werden kann, d.h. wie diese schnell und effizient bereinigt werden können. Zum anderen stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie sich solche Kleinsalden von vorne herein vermeiden lassen.
Bereinigung von Kleinsalden
Eine Möglichkeit Kleinsalden auf Kundenkonten zu bereinigen besteht darin, einen Debitorenpool im Debitorenmodul anzulegen und die hierüber identifizierten Beträge abzuschreiben. Die folgenden Screenshots zeigen Ihnen diese Vorgehensweise beispielhaft auf.
Schritt 1: Einrichtung eines Debitorenpools mit Filterung auf Kleinsalden
Schritt 2: Verarbeitung der periodischen Debitorenfunktion “Fälligkeitsmomentaufnahme für Debitor“
Schritt 3: Abschreibung der über den Debitorenpool identifizierten Kleinsalden
Vermeidung von Kleinsalden
Um Kleinsalden auf Kundenkonten gänzlich zu vermeiden kann von der vollständigen Ausgleichsfunktion Gebrauch gemacht werden, die standardmäßig für Dynamics AX Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Verfügung steht. Um diese Funktion auch in anderen Ländern nutzen zu können, sind einfach die Länderschlüssel in der Maske „CustOpenTrans“ zu löschen bzw. alternativ weitere Länderschlüssel hinzuzufügen.
Das folgende Beispiel zeigt die Auswirkung dieser Systemmodifikation auf.
Beispiel: Für den gleichen Kunden der bereits im eingangs dargestellten Beispiel verwendet wurde, wird erneut eine Freitextrechnung erfasst; diesmal allerdings in Höhe von 6000 $. Des Weiteren wird angenommen, dass der Kunde 10 $ zu wenig zahlt, d.h. lediglich 5990 $ bei Fälligkeit der Rechnung überweist. Wie zuvor wird auch in diesem Beispiel die Kundenzahlung über ein Kundenzahlungsjournal erfasst und mit der offenen Position markiert.
Im Unterschied zum vorherigen Beispiel wird nun allerdings der durch die Anpassungsprogrammierung neu hinzugekommene Parameter „vollständiger Ausgleich“ ausgewählt. Das Ergebnis dieser Parameterauswahl ist, dass die 10 $ Unterzahlung als gewährter Debitorenskonto klassifiziert und gebucht werden. (Hinweis: Das für diese Buchung verwendete Sachkonto stammt hierbei aus den im Hauptbuch eingestellten Automatikkonten).
Nachdem die Buchung der Kundenzahlung derart durchgeführt wurde, kann man schließlich auf dem Kundenkonto neben der Rechnungs- und Zahlungsbuchung eine Skontobuchung in Höhe der akzeptierten Unterzahlung des Kunden erkennen.
Abschließender Hinweis: Die hier dargestellte vollständige Ausgleichsfunktion ist auch auf Kreditorenseite verfügbar und kann durch eine Modifikation der VendOpenTrans Maske allgemein verfügbar gemacht werden.