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Im vorherigen Beitrag haben wir betrachtet, wie Daten aus anderen D365 Modulen, wie z.B. dem Projektmodul, als Basisgröße für die Definition von Umlagen verwendet werden können. Innerhalb dieses Beitrags setzen wir das zuvor verwendete Beispiel fort und betrachten welche alternativen Optionen für die Umlage der auf der Car Pool Kostenstelle aufgelaufenen Kosten herangezogen werden können. Ausgangspunkt hierfür sind erneut im Projektmodul erfasste Stundenbuchungen.

 

Option 1: Projektmodul

Eine erste Möglichkeit für die Umlage der Kostenstellenkosten basiert auf den Projektstundenbuchungen selbst. Im Gegensatz zu den im vorherigen Beitrag aufgezeigten mengenmäßigen Buchungen werden die Stundenbuchungen nun auf Projekten durchgeführt, die eine Sachkontointegration der Stundenbuchungen aufweisen.

Hierfür wurden die im folgenden Screenshot dargestellten Projekte angelegt, die sich von den im vorherigen Beitrag verwendeten Projekten lediglich durch die Sachkontobuchungsintegration für Stundenbuchungen unterscheiden.

Werden die gleichen Stundenbuchungen wie im vorherigen Beitrag auf diesen neu angelegten Projekten erfasst, so kann nach Durchführung der Stundenbuchungen der folgende Buchungsbeleg identifiziert werden.

Dem obenstehenden Beleg kann man Soll- und Habenbuchungen auf GuV-Konten (Nr. 853100 und Nr. 853200) entnehmen. Da sowohl im Soll als auch im Haben ein GuV-Konto angesprochen wird, ändert sich am Gesamtergebnis des Unternehmens nichts.

Was sich allerdings ändert ist die Kostenzuordnung auf den verschiedenen Kostenstellen des Unternehmens. Dies kann aus dem obenstehenden Buchungsbeleg anhand der mitgebuchten (gelb hervorgehobenen) Kostenstelleninformationen entnommen werden. Zur besseren Nachverfolgbarkeit der Kostenzuordnung wurde die folgende Übersicht erstellt.

  • Im Projektmodul wurde ein Kostenpreis in Höhe von $180 für die Stundenbuchungen des Car Pool Kostenstellenleiters hinterlegt,
  • Die Umlage der Kosten über die Stundenbuchungen im Projektmodul wurden aus kostenrechnerischer Sicht auf der primären Kostenebene durchgeführt,
  • Die im Haben angesprochene Kostenstelle Nr. 120 wurde über eine entsprechende Hinterlegung beim Kostenstellenleiter im HR-Modul realisiert.

 

Aus der obenstehenden Zusammenfassung kann man erkennen, dass auf der Car Pool Kostenstelle Kosten in Höhe von $1300 verbleiben. Dies liegt darin begründet, dass der gewählte Kostenpreis in Höhe von $180 nicht ausreichte, um alle Kosten zu verteilen. Geht man davon aus, dass es sich bei den $180 um einen externen Marktpreis handelt, so kann man schlussfolgern, dass der in-house Betrieb des Car Pools vergleichsweise teurer ist als die Nutzung eines externen Car Pool Dienstleisters.

 

Option 2: Kostenrechnungsmodul

Eine zweite alternative Möglichkeit für die Umlage der Car Pool Kostenstellenkosten besteht in der Nutzung einer sog. Gemeinkostensatzrichtlinie, deren Einrichtung in der nächsten Grafik dargestellt ist.

Die Einrichtung einer Gemeinkostensatzrichtlinie erfordert

  1. Die Auswahl einer entsprechenden Zuteilungsbasis,
  2. Die Auswahl eines Kostenelement-Dimensionsmitglieds zur Aufnahme der Sekundärkosten,
  3. Die Angabe des Kostenobjekts, auf das die Gemeinkostensatzrichtlinie angewandt wird und
  4. Die Angabe eines Gemeinkostenverrechnungssatzes.

 

Zur besseren Unterscheidung des im vorherigen Abschnitts gewählten Beispiels wurde ein Satz in Höhe von $190 festgelegt.

 

Ähnlich wie im vorherigen Beitrag ist auch hier die Nutzung einer statistischen Anbietervorlage erforderlich. Da aus Darstellungsgründen die Stunden des Kostenstellenleiters doppelt erfasst wurden – einmal auf den Projekten ohne Sachkontointegration und ein zweites Mal auf den Projekten mit Sachkontointegration – ist es erforderlich, einen sog. Bereich (Filter) festzulegen, der sicherstellt, dass die durchgeführten Stundenbuchungen nur einmal in das Kostenrechnungsmodul übernommen werden. Dies wird im nächsten Screenshot aufgezeigt.

Die Verarbeitung der Daten und der Gemeinkostensatzrichtlinie im Kostenrechnungsmodul führen schließlich zu den in den nachfolgenden Screenshots aufgezeigten Kosten auf den verschiedenen Kostenstellen.

Zur besseren Übersicht wurde die folgende Excel Darstellung gewählt.

 

Aus der obigen Excel Darstellung ist ersichtlich, dass auch ein Gemeinkostenverrechnungssatz in Höhe von $190 pro Stunde nicht kostendeckend ist, da nach wie vor Kosten auf der Car Pool Kostenstelle verbleiben.

 

Im nächsten Beitrag betrachten wir, wie die im vorherigen und in diesem Beitrag vorgestellten Umlagetechniken miteinander kombiniert werden können. Bis dahin.